Rund um das Thema Projekte
Im Laufe der Zeit beteiligten wir uns an etlichen Projekten der Landesregierung (z.B. Künstler Austausch Italien Deutschland – 7 Städte in Oberitalien, 7 Städte in NRW). Wir stellten in Kirchen, großen Firmen, Verbänden oder bei Messen aus, initiierten Podiumsdiskussion fürs Fernsehen. Für Verdienste im Künstleraustausch Frankreich/Deutschland erhielten wir in Paris sogar eine Goldmedaille. Absolventen der Northumberland University besuchten unsere Gastateliers im Austausch.
Etliche kleinere Projekte bereicherten unseren Alltag. Nicht alle hatten direkt etwas mit Kunst zu tun. In Lübeck, meiner Heimatstadt Lüdinghausen und in Haltern organisierten wir – jeweils in Absprache mit der Stadt – eine Rosenstraße („Die Mühlenstraße blüht auf“). Sehr zur Freude der Besucher blühten bald an fast allen Geschäftsfassaden und Straßenbäumen herrliche Kletterrosen.
In SH etablierten wir einen Wanderweg durch herrliche Landschaft von Panker zur Ostsee-Küste: „Megalithkultur und Gegenwart“ (zwei Jahre Vorbereitungszeit!).
Street – Art
Aura – Haus, Halten am See, NRW
Beim Architekten, der uns ein riesiges Haus (bis zum Abriss) überließ, bedankten wir uns mit einem edlen Panama Hut. Jede/r, der Lust auf Street Art hatte, konnte sich in der Galerie eine Genehmigung zum Fassadenmalen holen. Einzige Bedingung: kein Hass, keine Politik oder anderen Porno. In kürzester Zeit waren die unterschiedlichsten Maler/innen zur Stelle. In genüsslicher Ruhe entstand ein Kunstwerk der besonderen Art.
Haltern stand Kopf oder freute sich. Dazwischen gab es Leute, die über die bewegte Geschichte der Restauration mit Festsaal berichteten und ihr baldiges Verschwinden bedauerten. Daraus entstand das Buch-Projekt: „Aura – Haus“, Haltern erzählt. Diese Aura – Dokumentation begleitete den Architekten beim Neubau des Anwesens zum barrierefreien Wohnheim für Senior/innen.
Bilderflut 94´
Galerie Münsterland Emsdetten
Kuratieren
heißt für mich: eine Installation aus Vorgegebenem zu inszenieren. Diesmal ging der Auftrag um „Bilderflut“.
Die großen Strickmannhallen in Emsdetten waren vor einiger Zeit zur „Galerie Münsterland“ mutiert, 10 Fotokünstler nominiert, die Räume dafür viel zu groß. Ich veranlasste 3 große Installationen, von denen eine die Bevölkerung von Emsdetten mit einbezog. Gute, frühzeitige Pressearbeit ist selbstverständlich.
Zum Katalog vereinbarte ich Interviews mir bekannter renommierter Kunstmanager; Thema: Bilderflut. Die Eröffnungsrede zweigeteilt: eine offizielle Laudatio und ein gesprochener Rundgang vor etwa 1000 Gästen.
Die Ausstellung wurde ein schöner Erfolg – mit insgesamt mehr als 9000 Besuchern in einer neuen, unbekannten Galerie in tiefster Provinz!
Neukonzeptionierung des Kulturzentrums der Landesregierung Kiel
Kunsthistoriker Dr. Andreas von Randow, Staatssekretär und Referatsleiter für Kunst und Bildung im Kultusministerium Kiel, beauftragte die Galerie Noran mit der Neukonzeptionierung des Kulturzentrums Schloss Salzau.
Das große Gut, mit jugendherbergsartigen Schoßhotel, Ausstellungsräumen, mit riesigen Scheunenanlagen, wie sie im Norden früher üblich waren, mit Verwaltungsgebäuden, Torhaus und Hof, kostete das Land monatlich Unsummen. Außer im Herbst, zum bekannten Musik-Festival im Freien war es kaum besucht, da es sehr abseits liegt, relativ weit von Kiel entfernt.
In enger Zusammenarbeit mit Dr. von Randow waren wir bereits mit der Akquise von Investoren beschäftigt. Das Konzept sah eine internationale Kunst-Galerie vor, ein Wellnesshotel, ein Seniorenwohnheim für Künstler bundesweit, die in einer Freien Kunstakademie, in deren Werkstätten sie mitarbeiten konnten, eine Veranstaltungsscheune, Büros für alle Kunst, Kultur, Touristikvereine, einen Hubschrauberlandeplatz (auch für Touristen), eine Oldtimerzentrale mit Jeep Fahrten die Küste entlang – vor allem zu den vielen Relikten der Megalithkultur.
Dr. von Randow hatte bereits Organisationen und Verbände begeistert, ich einige Firmen als Sponsoren akquiriert, als er plötzlich starb. Sein Nachfolger war ein emsiger Lehrer, der ein ev. Tagungszentrum geleitet hatte. Er nannte es: ich komme aus der Wirtschaft. Dies durfte er ohne mich gern sein.
Travemünder Fahnenmeer
Lübeck. In der kleinen Gruppe um den Politiker Björn Engholm, die sich mit Touristischer Altstadtbelebung beschäftigte, schlug ich einen bundesweiten Fahnenwettbewerb vor. Alle Einfahrtsstraßen zum Innenring könnten mit Fahnen bestückt werden. Engholm, den ich von anderen Gelegenheiten durchaus bereits kannte: „Wenn Sie 20 Jahre hier in Lübeck gelebt hätten, würden wir den Vorschlag aufgreifen.
Einige Tage später kam einer der Herren und fragte, ob er den Vorschlag nach Travemünde vermitteln dürfte. Es wurde das „Travemünder Fahnenmeer“ daraus. Das Logo konzipierte ich selbst, eine Hamburger Künstlerin, die bei André Heller bereits Fahnen ausgestellt hatte, wurde beauftragt. Thema Fußballweltmeisterschaft 2010 Sie war zu langsam. Das Galerie Team machte einen zweiten Vorschlag – siehe Fotos. Zur Durchführung kam schließlich ein Fahnenmeer mit Werbefotos für im Norden bekannte Personen. Diese Durchführung übernahm eine freie Mitarbeiterin. Sie freute sich, lernte sie doch bei der Gelegenheit eben diese Personen kennen. Mit Kunst hatte dies natürlich nichts mehr zu tun.