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Aktuelles/Projekte

Ausstellung: Lothar Kampmann

Über zwei Jahre hat uns, wie viele andere, die Corona Pandemie nun ausgebremst, was Aktivitäten mit Besuchern angeht. So musste beispielsweise auch ein originelles Projekt: „Kultur in alten Mauern“ storniert werden. Lothar Kampmann hätte es gefallen. Als Professor an der PH Dortmund war er stets bemüht, Menschen zu motivieren, selbst handwerklich / künstlerisch tätig zu werden. In über 20 Büchern, die in etliche Sprachen übersetzt worden sind, gibt er Anregung und Anleitung zu experimentieren und sich selbst profund weiterzubilden.

Recherche Dr. Karl – Friedrich Leibach,

Maler und Kunsthistoriker

Ein Erlebnis der besonderen Art

Ein weißes Bild, relativ kleinformatig und wirklich fast nur weiß. Erst im geduldigen Hinsehen erkennt man hauchdünne gemalte Schichten, aus denen schemenhaft Umrisse erkennbar werden. So etwas habe ich bisher noch nie gesehen. Wer einmal allein im dichten Nebel gestanden hat, kennt die lautlose Stille, die greifbare Feuchtigkeit, die Vorsicht, überhaupt einen Schritt zu tun. Konzentriert und fast atemlos werde ich ins Bild gezogen, erlebe, Erinnerung gestützt, Atmosphäre neu.

Dieses Bild war Anlass, mich intensiv auf Oeuvre und Schaffensgeschichte des Malers und Kunsthistorikers Dr. Karl-Friedrich Leibach einzulassen. Es wurde u. a. eine Zeitreise ins vergangene Jahrhundert, das Jahrhundert der Weltkriege und des Schweigens danach; das Jahrhundert der Leiden und der Verdrängung der Realitäten. Mehr als jemals zuvor konnte ich anhand der Lebensgeschichte des Malers, endlich begreifen, wer, welche Kräfte, welche Machtinteressen die Nazizeit ermöglicht haben und wie ungeniert und gefährlich auch heute noch die gleichen politischen Mechanismen angewandt werden.

Zudem bietet vor allem das Spätwerk eine unübertroffene Sicht auf unsere gegenwärtige Situation: das sorgsame Einlassen, Einfühlen Müssen auf die Gegebenheiten der Natur als wichtigste Aufgabe des Menschen, der achtsam und in Frieden mit seinen Mitmenschen. weiterleben will.

Nicht nur Corona verhindert momentan noch eine größere Museumsausstellung in seiner fränkischen Heimat.